
Krebs-Koryphäe Christoph Zielinski  über die Landkarte des Leidens, seine Philosophie des Heilens und  den „Denk positiv!“-Quatsch.
      
      Als wir sein Büro im Wiener AKH betreten, sitzt Prof. Zielinski in Gedanken versunken an seinem Laptop. „Manche verbinden die Tatsache, dass ich ihr Mail gleich beantworte, mit ihrem Überleben“, entschuldigt sich der Krebsprofessor und neue Leiter des Comprehensive Cancer Center an der Med Uni Wien. „Bin gleich fertig.“ In der Zwischenzeit stechen uns die farbigen kleinen Plastikenten ins Auge, die im weißen Regal neben seinem Besprechungstisch platziert sind - eine Art Familienaufstellung der Mediziner-Kollegen, wie sich später herausstellt (die geblümte Ente, so Zielinski, sei „ein echtes G’frast“). An der Wand hängt ein Kunstwerk seines heute 15-jährigen Sohnes. Auf- und untergehende Sonnen, Leben über und unter der Erde, und das in den buntesten Farben. Ein Bild, unter dem auch „Krebs“ stehen könnte.
    
      Herr  Professor, wie ist es, ein Arzt zu sein, bei dem man sich denkt: „Hoffentlich  hab ich mit dem nie was zu tun in meinem Leben“? 
      Das denken sich unglaublich viele. Eine bekannte - eine sehr  bekannte - Künstlerin hat zu mir gesagt: „Herr Professor, wenn wir uns in der  Stadt sehen, grüßen wir uns bitte nicht.“ Was mich nicht gekränkt hat – es ist  halt so.
    
    
Ist  Krebs also noch immer ein Tabu?
      Mehr als das. In diese Krankheit wird etwas hinein  mystifiziert -  so eine Art negatives  Totem. Dabei haben andere Erkrankungen oft eine viel schlechtere Prognose als Krebserkrankungen.  Trotzdem verbinden sehr viele Menschen mit Krebs …
…Tod.
      Ja. Und nicht Therapie oder Heilung. Dabei entspricht das überhaupt  nicht den Tatsachen. Ich kann beim Wort „Krebs“ an nichts anderes denken als an  Diagnostik und Therapieoptionen. Der Tod ist etwas, mit dem wir uns bei sehr  vielen Erkrankungen konfrontieren müssen. Trotzdem haben wir eine enorme  Verbesserung unserer Daten, viel mehr Menschen leben heute mit Krebs als noch  vor wenigen Jahren.
Aber  viele sterben auch.
      Wenn der Krebs metastasiert ist, ja. So groß sind unsere  Fortschritte nicht, dass wir das Sterben verhindern können, aber wir können es  in sehr, sehr vielen Fällen verzögern.
Momentan  sind ja noch Herz-Kreislauferkrankungen die Todesursache Nummer eins. Wann wird  der Krebs sie überholen?
      Laut WHO-Schätzung im nächsten Jahr. Aber wir sollten das alles  in einer gewissen Relation sehen.
Was  sagen Sie als Experte zur Volksmeinung, dass der Krebs meist psychologische  Ursachen habe?
      Es ist schon so, dass sich viele Menschen, die an Krebs  erkrankt sind, immer wieder fragen, was sie falsch gemacht haben. Wenn jemand  einen Altersdiabetes kriegt, fragt er sich nicht, was er falsch gemacht hat. Krebs  hat also nach wie vor einen spirituellen, mystischen Aspekt. Was Druck auf die  Patienten macht, ist der „Denk positiv!“-Quatsch.
Aber  positiv zu denken ist doch kein Quatsch.
      Aber es ist ein Quatsch, jemanden dazu zwingen zu wollen.  Das ist ungefähr so, wie wenn ich zu einem Neunzigjährigen sage: „Geh, halt’  dich doch gerade!“ Menschen, die ohnehin schon von Ängsten geplagt sind, sollen  mit und trotz ihrem Krebs auch noch fröhlich sein...? Als normal denkender  Mensch kannst du gar nicht positiv denken, wenn du eine Erkrankung hast, von  der du weißt, dass sie dich vital bedroht, an der du vielleicht sogar sterben  wirst.
Opernsängerin  Montserrat Caballé hat im KURIER-Interview gesagt, dass ihr Gehirntumor in dem  Moment, als sie begonnen habe, ihn wie einen Freund zu betrachten und nicht  mehr wie eine tödliche Bedrohung, zurückgegangen sei. Halten Sie sowas für  möglich?
      Wenn der richtige Arzt in der Gegend ist, schon.
Der  deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt hat gesagt: „Willen braucht man. Und  Zigaretten.“
      Womit wir wieder beim Thema wären. Eines muss ich sagen, und  ich sehe es auch im unmittelbaren Umkreis immer wieder: Rauchen tötet. Und  obwohl wir wissen,  dass fast neunzig  Prozent aller Krebserkrankungen mit Rauchen in der einen oder anderen Weise zu  tun haben, tut der Staat nicht genug für Vermeidungsstrategien. Und wenn wir  schon in der Öffentlichkeit über die Steuerreform diskutieren, dann sollte die Tabaksteuer  zweckgebunden natürlich für Wissenschaft, Forschung und für Gesundheitsausgaben  erhöht werden, und nicht, um damit Budgetlöcher zu stopfen.
„Rauchen  tötet“ steht ja auf den Zigarettenpackerln. Glauben es die Leute nicht?
      Das hängt unter anderem auch von der Größe der Schrift ab!  Im Ernst: Der polnische Epidemologe Witold Zatonski hat dafür gekämpft, dass  die Aufschrift „Rauchen tötet“ auf der annähernd gesamten Packungsgröße steht. Damit  ist das Rauchen in Polen signifikant zurückgegangen.
Der  amerikanische Krebsforscher und Genom-Experte Eric Lander spricht im Zusammenhang  mit Krebs von der „Landkarte des Leidens“. Wie muss man sich diese Landkarte  vorstellen?
      Der Schöpfer des humanen Genomprojekts, Craig Venter, hat  gesagt, im Jahr 2003 werde jeder Amerikaner eine Kreditkarte mit seinem  Gen-Code bei sich tragen. Aber so leicht ist es nicht. Die Biologie des  Menschen ist etwas Phänomenales, genauso wie das Funktionieren des Menschen phänomenal  ist, auch das Nicht-Funktionieren des Menschen. Durch Ausweichmechanismen  gegenüber Therapie, durch Mechanismen, die plötzlich ins Spiel kommen und  aktiviert werden, ist ein Ansprechen auf eine Therapie durch das Vorhandensein  gewisser Gene zwar vorhersagbar oder leichter abzuschätzen, aber in keiner Weise  so verlässlich, dass wir die genetische Definition wirklich 1:1 umsetzen  können. Natürlich gibt es auf dieser „Landkarte“ laufend Fortschritte, aber der  Durchbruch ist bis dato in der Klinik nicht angekommen.
Führen  die weiteren Fortschritte über diese Landkarte?
      Die weiteren Fortschritte liegen in der  Definition von Subgruppen. Tumore sind zwar  anatomisch lokalisiert, bestehen aber aus vielen Untergruppen, für die wir  versuchen, jeweils eine ausschlaggebende Therapie zu finden. Gerade letzte  Woche ist im New England Journal of Medicine eine Publikation über eine  wirklich revolutionäre Therapie bei Lungenkrebs erschienen, die allerdings nur  bei etwa fünf Prozent der Patienten mit Lungenkrebs angewendet werden kann. Das  Medikament wird wohl bald zugelassen werden. Dennoch: Wenn meine mit  Lungenkrebs an der Klinik beschäftigten Mitarbeiter dreihundert neue PatientInnen  mit Lungenkrebs pro Jahr sehen, dann ist das ein Medikament, das gerade  fünfzehn Patienten zugutekommt. In ganz Amerika sind es allerdings zumindest  10.000 pro Jahr. Je mehr wir aber solche Gruppen von Patienten mit bestimmten  Eigenschaften definieren, desto mehr neue und ebenso erfolgreiche Medikamente  werden wir haben. Und natürlich gibt es Tumore, die, obwohl sie anatomisch  unterschiedlich liegen, die gleiche Biologie haben. Das ist etwas sehr  Interessantes.
Zum  Beispiel?
      Brustkrebs und Magenkrebs. Wir haben einen Teil an  Brusttumoren, etwa fünfzehn Prozent, der die gleiche biologische Eigenschaft  hat wie ca. fünfzehn Prozent von Magentumoren. Hier bricht die anatomische Grenze  zum Vorteil einer gemeinsamen biologischen Eigenschaft auf, die wir gezielt behandelt  können. Dazu kommt, dass wir manche Signalwege therapeutisch treffen können,  aber dadurch Nebenwirkungen vorfinden, die wir in diesem Ausmaß und in dieser  Situation noch nie gesehen haben. Es wird tatsächlich das Buch der Medizin neu  geschrieben.
All  diese Forschungen würden 1,5 Milliarden Dollar kosten. Wo ist die
      Grenze?
Es sind derzeit 850, vielleicht auch tausend Medikamente in  der Entwicklung nur für Krebserkrankungen. Davon sind etwa dreihundert schon relativ  weit fortgeschritten in der Anwendung beim Menschen. Wir wissen, dass die  Entwicklung eines Medikaments so zwischen einer Milliarde Dollar und einer  Milliarde Euro kostet. Das heißt also, wenn dreihundert Medikamente wirklich  gelingen, wäre das noch viel teurer. Und wenn wir Medikamente zielgerichtet  anwenden wollen, dann brauchen wir auch eine Diagnostik dazu. Ich glaube aber  auch, dass die Gesellschaft durch den Durchbruch in der Genetik und in der Molekularbiologie  eine Vielzahl von Aspekten nicht bedacht hat, und deshalb vor einer Vielzahl  von ethischen und moralischen Fragestellungen steht. Allerdings wird die  Gesellschaft wohl früher oder später große Fortschritte in der  Therapieentwicklung verlangen, um ihre Finanzierbarkeit zu garantieren. Es  müssen klinisch relevante Unterschiede sein. Nehmen wir das Beispiel AIDS: da  fällt es sogar einem Laien auf, dass Patienten, die früher gestorben wären,  heute mit guter Lebensqualität am Leben sind.
Wer  kann entscheiden, ab wann ein Medikament zu teuer ist?
    Ich kann Ihnen sagen, was mein Konzept wäre: ich glaube die  Kranken. Und zwar deshalb, weil ein Gesunder eine, Entschuldigung, wenn ich das  mit Canetti sage, biologische Arroganz hat.
Aber  der Kranke ist befangen.
      Ja, der Kranke ist befangen, aber er weiß auch, mit welchen  Folgen für seine Lebensqualität er rechnen muss, was ihn wie beeinträchtigt und  wie seine persönlichen, mit der Therapie verbundenen Konsequenzen aussehen. Wir  Gesunden können das letztlich nicht entscheiden...
Wohin  führt das alles? Wir wollen immer älter werden, ohne Krankheit leben, immer  später sterben.
      Als ich angefangen habe, mit Krebspatienten zu arbeiten, gab  es vielleicht fünf Medikamente, heute sind es vielleicht hundert. Mit der Zunahme  der Medikamente hat die Überlebensdauer der Menschen signifikant zugenommen und  zum Großteil ist auch deren Lebensqualität deutlich besser geworden. Vorgestern  hat der Leiter der Hämatologie an der Klinik mir die Überlebenskurven für die  hochgefährliche Erkrankung akute Leukämie gezeigt - sogar bei dieser Erkrankung  überleben heute mehr Menschen als vor etwa zehn Jahren. Aber auch, wenn es  nicht gelingt, eine Erkrankung zu heilen, so ist es doch die große Aufgabe des  Arztes oder der Ärztin, Menschen zu
      helfen, ihr Schicksal zu tragen - wozu wären wir denn sonst  da? Sehen Sie: Viele Frauen mit Brustkrebs, die dreizehn-  vierzehnjährige Kinder haben, schaffen es,  diese Kinder noch bis zur Matura zu begleiten. Oder Großmütter, denen wir  helfen, das Sterben hinauszuzögern, und sie dadurch in die Lage kommen, ihren  Enkelkindern die Mutter ersetzen zu können.
Also  unterstützt Gebrauchtwerden die Heilung?
      Das glaube ich nicht. Aber in sehr vielen Fällen können wir Ärzte  den Patienten  helfen, so und so viele  Ziele zu erreichen.
Was  glauben Sie dann?
      Ich glaube an den Fortschritt der naturwissenschaftlichen  Forschung – dazu bin ich Professor an einer Universität. Es ist meine Aufgabe  und meine innere Verpflichtung, diese Auffassung zu vertreten.
Egal,  wie der Mensch denkt, wie sein Zugang zur Krankheit ist?
      Ein Mensch, der sich mit dem Arzt auf einer kommunikativen  Ebene findet, hat sicher bessere Chancen als einer, der sich zurückzieht und  sagt: „Das hilft eh alles nix.“ Das glaube ich schon.
Hilft  es eher, gegen den Krebs zu kämpfen oder sich mit ihm abzufinden?
      Da gibt es keine wirklich verlässlichen Daten. Wichtig ist,  sich mit der Krankheit zu konfrontieren und das zu erreichen, was Menschen  immer wollten: Möglichst lang ohne Beschwerden zu leben. Wenn eine Krankheit dazwischenkommt,  bedeutet das nicht, dass wir diesen Anspruch verlieren sollten.
Was  berührt Sie als Krebsarzt immer wieder?
      Die Wandlungen von Menschen. Es ist bemerkenswert zu  beobachten, wie das, womit sie sich umgeben haben, was für sie Erfolg bedeutet  hat - Villen, Uhren, Designerkleider, Autos, Zweithäuser, all das, was die neoliberale  Gesellschaft zur neuen Gottheit erhoben hat – plötzlich abfällt. Wie Menschen  sich reduzieren auf das, was sie sind, nämlich verletzbare Individuen. Als Arzt  zu sehen, wie sie zu ihr er Menschlichkeit, zu den Wurzeln des Seins  zurückfinden, das ist etwas sehr Wertvolles.
Es  gibt ein Buch mit dem Titel „Was dir deine Krankheit sagen will“. Was will der  Krebs dem Menschen sagen?
      Was der Krebs dem Menschen sagen will, weiß ich nicht.  Krankheiten wollen dem Menschen vielleicht einfach sagen, dass es eine fragile Existenz  ist, die wir führen. Diese Fragilität der Existenz ist das, was mich immer am  meisten berührt: Das Umschlagen des Schicksals innerhalb kürzester Zeit. Alles  wandelt sich und das  Leben wird nie, nie  mehr so sein, wie es war.
Vor  zehn Jahren hat das Krebsmädchen Olivia Schlagzeilen gemacht. Was haben wir aus  so diesem Fall gelernt?
      Ehrlich gestanden: Ich glaube gar nichts. Das Kind ist am  Leben, das Kind ist gesund, dem Kind geht es gut. Aber die Gedanken, die manche  Menschen damit verbunden haben, sind noch immer in der Irre.  Es ist ein Erfolg der Medizin und der Umsicht  der behandelnden Ärzte, denen heute noch zu gratulieren ist, aber kein Sieg der  allumfassenden Klugheit.
Herr  Professor, Ihnen wird oft vorgeworfen, dass ganz normale Krebspatienten zu  Ihnen gar nicht mehr durchdringen, weil Sie nur noch mit Prominenten  beschäftigt sind.
      Nein, gar nicht! Ganz im Gegenteil. Ich mache ja regelmäßig  und sogar in der Qualitätszertifizierung festgehaltene Visiten auf den  Stationen der Klinik, und beantworte meine E-Mails auch sofort - Sie haben es  ja selbst gesehen. Und dann wollen und sollen wir ja auch noch forschen,  tun das ja auch mit großem Erfolg, und lehren  ... Es macht sich jemand Außenstehender wohl kaum einen Begriff, was es  bedeutet, an einer Universitätsklinik tätig zu sein – das geht weit über die  Patientenversorgung hinaus und begründet ja auch unseren Ruhm in der Welt. Das  gilt auch für meine jüngeren Mitarbeiter, die international publikatorische  Spitzenleistungen vollbringen.
Ärgert  Sie, dass die Eröffnung des Comprehensive Cancer Center genau in eine Zeit  fällt, wo das AKH wieder unter Korruptionsverdacht steht?
      Nein. Die Bevölkerung ist klug genug zu wissen, dass ein  Verdacht, der auf den einen oder anderen Beamten fällt, nichts an der  medizinischen Exzellenz dieses Hauses ändert. Und ich werde nicht müde werden  zu betonen, dass wir innerhalb der letzten zwanzig Jahre einen unglaublichen  Aufholweg hinter uns haben. Wir waren in den Achtzigerjahren weit unter dem Weltniveau  und gehören jetzt zum Spitzenniveau der Welt in der Forschung der klinischen  Medizin. Und das hängt direkt mit dem neuen AKH zusammen.
Und  der Vorwurf, Sie seien als Vizerektor der Medizinischen Universität zurückgetreten,  weil es finanzielle Ungereimtheiten gegeben habe?
      Das ist völliger Blödsinn und entbehrt jedweder Basis.  Tatsache ist, dass ich ganz dem Comprehensive Cancer Center, das ich  koordinieren darf, zur Verfügung stehen will, und dass damit für mich ein  Lebenstraum in Erfüllung geht.
Sie  stammen aus einer Migrantenfamilie. Was denken Sie sich, wenn in Wien über  Integration gestritten wird?
      Meine Identität ist zutiefst österreichisch. Aber meine  Eltern teilten noch das Schicksal von Migrantenfamilien, die in Wirklichkeit  weder dem Land angehören, wo sie herkommen, noch dem Land, in das sie gekommen sind.  Zum Thema Fremdendebatte möchte ich ein Outing machen: Der Präsident der  Krebshilfe, Sevelda, kommt aus Tschechien, mein "Stellvertreter" im  Comprehensive Cancer Center, der Chirurg Gnant, hat seine Wurzeln in Bayern,  meine zweite Stellvertreterin, Frau Prof. Sibilia, kommt aus der Schweiz, der  Vorsitzende des Klinikkomitees des Comprehensive Cancer Center, Prof. Pötter,  kommt aus Westfalen, und ich, Zielinski, aus Polen.
Was  war eigentlich der Moment, wo Sie gewusst haben, dass Krebs Ihr Thema ist?
      Krebs wurde deshalb mein Thema, weil mein damaliger kluger  Chef zu mir gesagt hat: „Machen Sie doch Krebs.“ – Lacht. - Daraufhin habe ich gesagt:  „Hören Sie, da sind doch zwei andere vor mir.“ Daraufhin hat er gesagt: „Dieses  Fachgebiet wird so anwachsen, dass zwei, die vor einem sind, nicht genug sein werden.“  Das war damals, Mitte der achtziger Jahre, eine sehr, sehr große Vision.
Sind  Sie heute froh?
      Ich glaube, man sucht sich nicht etwas als Lebensthema aus,  das letztlich nur wahnsinniger Zufall ist. Das Thema war meiner Persönlichkeit  schon sehr nahe. Ich merke das in der Literatur oder in der Kunst: Ich habe  diese große Liebe für große Schicksale, auch wenn sie sich im Kleinen abspielen  - wie bei uns allen. Da bin ich in meinem Beruf gut bedient.
7. November 2010, erschienen im KURIER
